Die Geschichte Budbergs

Aus der Dorfgeschichte:

Der Name des Dorfes Budberg wir in seinem ersten Teil verschieden erklärt. Er kann von „bud“ = steiler Hügel oder auch von der Verkürzung des Rufnamens „ Buddo“ hergeleitet werden. Die Bezeichnung „Berg“ erscheint für die geographische Lage in der Hellwegniederung reichlich übertrieben, ach wenn das Dorf ( 80m NN ) am südlichen Rand einer kleinen Erhebung ( Haus Borg 96 m NN ) gelegen ist.

 

Die Kenntnisse über die frühe Geschichte des Dorfes erhalten nur bruchstückhaft aus den Steuerakten der mittelalterlichen Grundherren. So findet sich die früheste Erwähnung des Dorfes um das Jahr 1000 in den Unterlagen des Klosters werden an der Ruhr. Dort werden Angaben von einem „ Herrenhof zu Bodberg“ genannt.

 

Gut 200 Jahre Später am 17.05.1246 erscheint gar eine adelige Familie, die sich nach dem Ort nennt: Es ist „Ritter Goswin von Budberg“. Von 1313 bis 1347 treffen wir auf “Rotger von Budberg“, einem Lehnsmann der Grafen von Arnsberg. Um1338-1375 wird „Gobel von Budberg“ urkundlich erwähnt. Welche Bedeutung das adlige Geschlecht von Budberg erlangt wird daran deutlich, das ein Familienzweig seit 1550 in Livland zu finden ist.

 

Der ursprüngliche Herrensitz der adligen Familie muß der Schultenhof, heute Hof Becker, gewesen sein. Davon zeugt heute noch der Teich auf dem Hof, der ein Überbleibsel der damaligen Gräfte des Herrenhofes sein muß. Zu dem Schultenhof gehört bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts der Nettelhof, die Höfe Fette und Klopries, die in dieser Zeit in die Lehnsträgerschaft des Klosters Scheda übergingen. Dadurch erfuhr der Schultenhof eine beträchtliche Einbuße. Der Nettelhof und der Hof Fette wurden in Laufe der Zeit aufgesplittet, wohingegen der Hof Klopries heute noch existiert.

 

Aus den Steuerlisten der anderen Gutsherren in Budberg ( Stift Fröndenberg / Stift Scheda / Stift Oelinghausen ) erfahren wir von dem Werdegang der anderen Bauernhöfe. Bereits 1361 wird der Hof Feldmann erwähnt. Schon damals ein beachtlicher Hof der heute der Familie Stratmann gehört. Der heute nicht mehr bestehende Hof von Krollmann findet seine erste Erwähnung um 1385. Bekannt ist, dass ein Teil des Hofes um 1630 durch einen Brand zerstört, danach jedoch wieder aufgebaut wurde. Noch heute erinnert die Straße „ An Krollmanns Hof“ noch an Ihn.

 

Ein weiterer Hof der Heute nicht mehr existiert, war der Maibaunhof. Er wurde zum ersten mal um 1409 genannt. Er lag am Südlichen Ausgang des Dorfes an der Straße nach Büderich. Er brannte 1860 ab und wurde nicht wieder aufgebaut. Die Flurbezeichnung“ In Maibaums Kamp“ erinnert heute noch an Ihn. Ein Teil der Maibaumschen Länderein ging wohl an den Klaskotten über, der Anfang des 19. Jahrhunderts von einem Bauer Roland übernommen wurde. Der Hausname Roland taucht aber schon mit dem gleichnamigen Rolandshof bereits 1720 in Budberg auf. Um 1800 wechselte der Pächter dieses Hofes ,er heißt Franz Lienschulte genannt Roland.

 

In den Abgabelisten der Grundherren finden sich die Namen weiterer Höfe : Um 1530 wird der Name Kolter erstmalig genannt, während der Hof Göbel erst 1685 aktenkundig wird. 1891 hei0t der Besitzer dieses Hofes Franz Balke, später Franz Rische. Budberg hat sich aus bescheidenen Änfängen zu einem beachtlichen Ort entwickelt. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts zählt es nur 9 Häuser mit im ganzen 11 schatzpflichtigen Bewohnern.

1817 waren es 144 Einwohner in 18 Häusern

1885 zählen wir 232 Einwohner in 38 Häusern

1986 sind es 452 Einwohner in 105 Familien

Vielfach wird übersehen, dass jener Teil des Dorfes, der östlich der BAB 445 an der B63 liegt, auch zu Budberg gehöhrt. Hier ist in den letzten Jahren ein beachtliches Industriegebiet entstanden. So hat das Dorf im Laufe der Geschichte sein Gepräge gewandelt: War es einst eine reines Bauerndorf, so ist es heute ein gemischtes Bauerndorf mit vielen schmucken Neubausiedlungen und einem hiervon optisch abgesetzten modernen Industriegebiet.

 

Literaturangabe: R. Preising „ Büderich – Geschichte eines Kirchspiels und seiner Höfe.